In den 1980er Jahren wurde das Pariser Stadtbild durch eine Flut von Schablonengraffiti, dem so genannten „Pochoir“, geprägt. Angeführt wurde dieser Eingriff in den öffentlichen Raum von dem Künstler BLEK. Seine ersten Motive waren Ratten, wodurch er den Spitznamen LE RAT (franz. Die Ratte) erhielt.
Jenseits des Atlantiks, in Los Angeles, begann 1989 der Street Art Künstler SHEPARD FAIREY mit seinem visuellen Obey Feldzug. Er entwickelte Plakate mit einem markanten Portrait von Andre the Giantund kombinierte sie mit dem Schriftzug OBEY (engl. Gehorchen), welche er dann massenhaft im städtischen Raum verklebte. Damit wollte er auf die Vermarktungsstrategien großer Unternehmen aufmerksam machen, deren Logos wir immer und immer wieder vor die Nase gesetzt bekommen.
Ende der 1990er Jahre begann der New Yorker Künstler WK INTERACT lebensgroße und überlebensgroße Figuren an die Wände zu malen oder sie ausgeschnitten auf Plakaten zu verkleben.
Fast zeitgleich war die Geburtsstunde des englischen Künstlers BANKSY, der in Bristol und London seine Schablonen versprühte.
„Er agiert mit einer Bildsprache politischen Inhalts, um seine Meinung der Gesellschaft gegenüber kundzutun und auf Missstände in ihr aufmerksam zu machen“
(Krause/Heinicke, 2010).
Er wurde vor allem durch seine „Schablonenratten“ in seiner Heimatstadt Bristol bekannt. Später hat sich BANKSY, neben seinen Schablonen- Arbeiten, weltweit vor allem durch das ungefragte Aufhängen seiner Arbeiten in Museen wie dem British Museum oder der Tate Modern in London, dem Louvre in Paris oder dem Metropolitan Museum in New York einen Namen gemacht. Im British Museum hing eine Arbeit von ihm 8 Tage unbemerkt, mittlerweile wurde das Objekt in die Dauerausstellung aufgenommen.