Die Künstler des Kollektivs Fuck Your Crew (FYC) aus Berlin machen Street Art, weil ihre Bilder auf der Straße gesehen werden und im Idealfall ihre Umgebung aufwerten.
Dies ist ein häufig genannter Grund für das Tun der Street Art Künstler.
“Street Art kann eine Brücke schlagen zwischen den Handy Kids von heute und dem Kulturerbe von gestern“ sagt der Dresdner Street Art Künstler No Logoin dem z.B. ein Objekt auf eine alte Häuserwand platziert wird. Die Zugänglichkeit sei in der heutigen Zeit ein besonderes Privileg. Street Art, angebracht im öffentlichen Raum, ist jedem zugänglich, in Krause/ Heinickes Buch „Street Art. Die Stadt als Spielplatz.“
Der Hamburger Street Art Künstler 56K platziert Street Art weil der öffentliche Raum für ihn eine Plattform bietet, möglichst viele Menschen anzusprechen. Er will bekannt werden und wählt diesen Weg, sich einer größeren und anderen Öffentlichkeit als der der Museen und Galerien zu zeigen. Die städtische Umgebung bringt ihn auf viele Ideen, von welchen er so viele wie möglich umsetzen möchte.
Adrenalin und Kick durch unvorhersehbare Momente sind Antrieb für den Hamburger Künstler TONA. Seine Objekte gibt er gerne an die Straße weiter, weil sie dort erst wirken:
„Es wirkt erst in ‘nem Kontext, zu dem Mülleimer zu den Pflanzen, zu dem ganzen Müll auf dem Boden und, das ist das Zusammenspiel, das macht das Kunstwerk jetzt erst aus, jetzt ist das Kunst, davor war es ein Poster“
(Tona im Interview mit Hamburg Journal NDR 2010).
Es geht aber auch um Machtverhältnisse im öffentlichen Raum:
„Street Art positioniert sich gegen monotone, stereotype, und global sich angleichende Stadträume sowie gegen eine sterile Stadtplanung, die kontrollierbare Räume schafft“ Street Art lehnt sich gegen die „…Vorherrschaft der Macht von Architekten, Stadtplanern und Eigentümern des urbanen Raums“ so Gabbert.
Somit ist Street Art für meine Begriffe, Protest gegen eine vorherbestimmte und aufgezwungene (städtische-) Welt, in der wir leben müssen! Street Art bietet die Möglichkeit, aktiv am urbanen Veränderungsprozess teilzunehmen, zum einen, um unsere Umgebung zu verändern, zum anderen, um den Betrachter anzuregen über seine Umgebung nachzudenken.